Miteinander statt gegeneinander - Fahrrad und Auto!
Im gestrigen Verkehrsausschuss wurde über den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2035 abgestimmt. Mit einem VEP möchte die Stadt Bünde das städtische Verkehrssystem an die Anforderungen der Zukunft ausrichten. Hierbei wird auf Basis einer verkehrsübergreifenden Bestandsaufnahme der verkehrlichen Situation Ziele und Handlungsansätze entwickelt, die mit einem Maßnahmenbündel erreicht werden sollen.
Dabei wurde völlig außer Acht gelassen, dass Bünde eine Stadt im ländlichen Raum ist. Viele Bünder sind tagtäglich auf ein Auto angewiesen und insbesondere für ältere Menschen bedeutet Mobilität ein großes Stück Eigenständigkeit und Lebensqualität. Leider ist der vorgelegte VEP eine gute Werbemaßnahme für den Einzelhandel in Melle, anstatt eine smarte Entwicklung in die Zukunft von Bünde.
Denn:
Bei der namentlichen Abstimmung stimmten 10 Personen für und 8 gegen den Antrag. Wir stimmten gegen den VEP, da er trotz guter Ansätze an vielen Stellen an den Bedürfnissen der Stadt Bünde vorbei entwickelt.
Folgende Probleme sehen wir im VEP:
1️⃣ große Ausweitung von Einbahnstraßen und 30er Zonen statt intelligente Fahrradstraßen.
2️⃣ die Empfehlungen im VEP zum ÖPNV wurden ohne Einbeziehung der Fahrgastzahlen entwickelt.
3️⃣ im VEP wird beschrieben, dass an sonnigen Tagen unsere Fahrradständer zwischen 0 % und 50 % ausgelastet sind. Dennoch wird der Ausbau gefordert.
4️⃣ Symptome und nicht das Problem wird behoben: Das gestiegene PKW-Aufkommen am Knoten Kaiser-Wilhelm-Str. / Eschstr. (Eingang Fußgängerzone) entsteht durch die Änderung bei der Einmündung Gerhart-Hauptmann-Str. / Wasserbreite. Dieses Symptom soll nun an falscher Stelle für geschätzte 100.000 Euro behoben werden.
5️⃣ die Forderung, den innerstädtischen Lieferverkehr auf Lastenfahrräder umzustellen, ist eine Forderung für Großstädte - nicht für Bünde!